Über uns

Der Bundeskongress 2023 aus Sicht der Frauen in ver.di

Sechs Tage lang haben wir diskutiert, abgestimmt und wichtige Gleichstellungsthemen durchgesetzt.
© Kay Herschelmann
Bundeskongress 2023 Gruppenfoto
27.09.2023

„Morgen braucht uns“ – unter diesem Motto kamen beim ver.di-Bundeskongress vom 17. bis 22. September 2023 rund 1.000 ver.di-Mitglieder in Berlin zusammen. Wir haben beraten und diskutiert, abgestimmt und gewählt – und damit festgelegt, wie ver.di in den kommenden Jahren politisch und gesellschaftlich aufgestellt sein wird.

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Wahl des Bundesvorstands. Neben Frank Werneke, der mit 92,5 Prozent und stehenden Ovationen als Bundesvorsitzender wiedergewählt wurde, gratulieren wir insbesondere Silke Zimmer und Rebecca Liebig als Neugewählte.

 
Do­ro­ta Dzin­­gel und Ka­rin Schö­­ne­wolf (Bun­­des­frau­en­rat) mit Ka­rin Schwen­d­­ler (m.)

Die Frauen in ver.di waren mit zahlreichen Delegierten vertreten. Für den Bundesfrauenrat waren Karin Schönewolf und Dorota Dzingel vor Ort. Zusätzlich wurden viele unserer Frauen von ihren (Landes-)Bezirken und Fachbereichen delegiert. Aus unserem 5er-Präsidium waren mit Susanne Ebrahim, Andrea Hopfner, Karin Schönewolf und Hannah Trulsen vier Kolleginnen als Delegierte auf dem Bundeskongress.

 
Han­­nah Trul­­sen, Ka­rin Schö­­ne­wolf, Su­san­­ne Ebra­him und An­drea Hopf­­ner

Von den Anwesenden waren 563 weibliche Delegierte, 363 männlich und zwei divers. Das zeigt eindeutig: ver.di ist und bleibt die Frauengewerkschaft!

 

Wir Frauen in ver.di haben den Bundeskongress genutzt, um wichtige Gleichstellungsthemen auf die Agenda zu setzen. Mit einer Aktion unter dem Slogan „Mehr Kindergrundsicherung jetzt!“ riefen wir die Politik dazu auf, mehr finanzielle Unterstützung für Mütter und insbesondere alleinerziehende Frauen bereitzustellen.

 

Ein weiterer Fokus lag auf der Nachwuchsförderung RONJA. Ziel des Programms ist es, junge Frauen für ver.di zu gewinnen, sie für ver.di zu begeistern, sie zum Engagement zu motivieren und für die Übernahme von Gremienfunktionen stark zu machen. Neben einer Foto-Aktion, einem Quiz und vielen Infos an unserem Stand machten vor allem die Redebeiträge auf der Bühne die Wichtigkeit der Förderung junger Frauen in der Gewerkschaft deutlich – auch Frank Werneke erwähnte RONJA in seiner Rede. Mindestens sechs RONJAs waren auch als Delegierte auf dem Bundeskongress und berichteten an unserem Stand, wie wichtig das Programm für sie war.

 

Wichtige Themen waren für uns auch die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, vor allem die Anträge zu guter Rente für Frauen. Nach jahrzehntelanger Arbeit muss die Rente reichen, um ein anständiges Leben zu führen und in Würde alt werden zu können! Wir Frauen gehen nun gemeinsam mit ver.di und weiteren DGB-Gewerkschaften in die Offensive gegen Altersarmut.

Der Leitantrag zu Guter Arbeit hat viele unserer Forderungen aufgenommen. Unser Antrag zu Frauengesundheit, der besonders die Felder Forschung und Medizin, sowie Schwangerschaft und Wissenschaftlichkeit in den Blick nimmt, wurde angenommen. Die Gesundheit von Frauen verdient es, genauso gut versorgt zu werden, wie die von Männern.

Eine große Bedeutung für viele Delegierte hat auch das Thema Awareness. Es gab neben unserem Antrag dazu weitere, die ein Schutzkonzept für Veranstaltungen, Konferenzen und weitere Strukturen forderten. Noch nicht besprochen ist unter anderem ein Antrag zur Teilung von Führung in Haupt- und Ehrenamt. Dieser wird in der nächsten Sitzung des Gewerkschaftsrats entschieden. Wir sind überzeugt: ver.di muss endlich ein Konzept ausarbeiten, wie geteilte Führung funktionieren kann.

 

Einen maßgeblichen Impuls setzte schließlich die ver.di Jugend mit ihrem Antrag „It’s ok not to be ok – psychische Gesundheit in unserer Gewerkschaftsarbeit fördern!“ Sie sprachen sich gegen den Druck auf einzelne im Rahmen der Leistungsgesellschaft aus und forderten Solidarität mit Betroffenen, Entstigmatisierung und eine prominentere Rolle der psychischen Gesundheit als elementaren Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Wir schließen uns den Forderungen an, denn psychische Gesundheit ist auch ein wichtiges Frauenthema. Druck und Stress steigen massiv, wenn man zusätzlich zur Erwerbsarbeit auch noch eine Menge Sorgearbeit leisten muss – Stichwort: Mental Load. Es freut uns daher sehr, dass der Antrag einstimmig angenommen wurde.

 

Kurz vor Ende des Kongresses gab es dann nochmal einen großen, emotionalen Anlass zum Jubeln. Unser Antrag, dass der Arbeitskreis Regenbogen den Status einer Personengruppe erhält, ist angenommen! Als satzungsändernder Antrag brauchte dieser eine Zweidrittelmehrheit – und die hat er bekommen. Wir Frauen haben den Antrag gestellt, um den Kolleg*innen aus dem Arbeitskreis solidarisch beiseite zu stehen und freuen uns sehr, dass es geklappt hat. Das ist ein wichtiger Schritt für die queeren ver.di-Mitglieder, für ihre Anliegen – und ihren Schutz.

 

Als Gäste waren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit Reden auf dem Podium vertreten.

 
Kerstin Kamischke, Karin Schwendler, Alexa Wolfstädter und Meret Matthes

Unser Fazit nach sechs Tagen Bundeskongress: Wir als Frauen in ver.di konnten wichtige Impulse für die Gewerkschaftsarbeit setzen. Die Delegierten hatten Lust, zu diskutieren, und zeigten eine Menge Durchhaltevermögen und -willen. Am Donnerstag wurde etwa bis Mitternacht beraten. Das zeigt, wie wichtig die geführten Diskussionen waren. Mit den Beschlüssen können wir in den nächsten vier Jahren konstruktiv und zielgerichtet arbeiten und freuen uns schon auf den nächsten Bundeskongress in vier Jahren. Danke an alle, die dabei waren!

 

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