Der Unmut unter Frauen* über fortbestehende Diskriminierungen und unerfüllte Forderungen nach Gleichstellung wächst, auch in Deutschland. Nicht zuletzt die #MeToo-Debatte, aber auch die internationalen Bewegungen z. B. in Spanien und den USA, haben dazu beigetragen.
In Deutschland sind zum vergangenen Internationalen Frauentag schon viele Tausend Frauen und Männer in unterschiedlichsten Bündnissen in über 20 deutschen Städten auf die Straße gegangen. In Rückerinnerung an den ersten sogenannten Frauenstreiktag 1994, bei dem in Deutschland über eine Million Frauen auf die Straße gegangen sind, sind wieder Überlegungen im Gange, auch den Frauentag 2019 zu einem Frauen*streiktag zu machen.
Dazu gibt es lokal, regional und auch bundesweit – in zum Teil lockeren Bündnissen – Diskussionen und Planungen. Dabei beteiligen sich auch ehren- und hauptamtliche Gewerkschaftsaktive von ver.di.
Wir freuen uns, dass viele Frauen aktiv werden, um ihre Rechte auch außerhalb der bekannten Strukturen zu vertreten. Und wir teilen viele Anliegen der Frauen*streik-Aktiven, insbesondere die Forderungen nach Aufwertung von unbezahlter und bezahlter Sorgearbeit und ihrer Umverteilung zwischen Frauen und Männern!
Aber für Gewerkschaften ist der Streik ein besonders wichtiges Mittel des Arbeitskampfes, politische Streiks gelten hierzulande als nicht rechtmäßig. Deswegen beteiligen wir uns gern an Aktivitäten zur Stärkung der Rechte von Frauen und rufen bundesweit zu vielfältigen – auch gerne betrieblichen – Aktionen am Internationalen Frauentag auf – allerdings nicht zum Streik!
Das heißt konkret:
Aber: Das hindert euch vor Ort natürlich nicht daran, euch aktiv an Veranstaltungen, Demos, Kundgebungen oder anderen Aktionen zu beteiligen und dort als ver.di(-Frauen) in Erscheinung zu treten, wenn ihr das gerne wollt!
Wir wünschen euch gute Aktionen und Veranstaltungen im Sinne der Umsetzung der tatsächlichen Gleichberechtigung von Frau und Mann!
Nur der Wille zählt? Anmerkungen zum Frauen*streik von Yanira Wolf | PDF, 453 kB
express Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, Ausgabe 01/2019