Die Frauen in ver.di trafen sich am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, zur Bundesfrauenratssitzung. Ein Highlight der Sitzung war ein sehr interessantes Gespräch mit Sexarbeiterinnen, die bekanntlich ebenfalls in ver.di organisiert sind.
Zum Tagesordnungspunkt "Prostituiertenschutz-Gesetz (ProstSchG)" und der anschließenden Diskussion zum sogenannten „Nordischen Modell“ hatten wir u. a. Johanna Weber, ver.di-Mitglied und politische Sprecherin des Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen, als Rednerin vor Ort. Johanna wurde unterstützt von zwei Kolleginnen.
Der ver.di-Bundesfrauenrat tauschte sich mit den Sexarbeiterinnen über deren Arbeit und die Auswirkungen des ProstSchG aus und diskutierte die gewerkschaftliche Sicht und mögliche Forderungen zur Neugestaltung (z. B. das sogenannte "Nordische Modell"). Wichtig war dabei eine differenzierte Betrachtung von Sexarbeit auf der einen und Zwangsprostitution bzw. Menschenhandel auf der anderen Seite.
Wichtig ist den Sexarbeiterinnen, die bei ver.di organisiert sind, zum einen eine Anerkennung ihrer Solo-Selbstständigkeit oder die Unterstützung für ein geregeltes Angestelltenverhältnis mit Sozialversicherung und Mindestlohn. Darüber hinaus wünschen sie sich gut finanzierte unterstützende Sozialarbeit und Umstiegshilfen, die diese Bezeichnung auch verdienen. Die nach ProstSchG verpflichtende Anmeldung und die jährliche Gesundheitsberatung sind schlecht organisiert und der mitzuführende Ausweis wird als Stigma empfunden. Zudem gibt es Angst vor Nachteilen bei einer Datenweitergabe, so dass sich nur rund die Hälfte der Sexarbeiterinnen überhaupt anmelden.
Der Bundesfrauenrat hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die eine Positionierung zur möglichen Reform des ProstSchG im nächsten Jahr und zur gerade öffentlich viel diskutierten Forderung nach Einführung des Nordischen Modells entwickeln wird.
Wir danken allen Beteiligten für die spannende Diskussion!
Als Mitglied genießen Sie alle Vorteile unserer großen Organisation und die Solidarität von mehr als zwei Millionen Kolleginnen und Kollegen.
ver.di ist eine starke Organisation aus knapp 2 Mio. Menschen, die sich zusammengefunden haben, um ihre Interessen durchzusetzen. ver.di finden Sie vor Ort und in Betrieben. Wir machen uns stark für Arbeitnehmerrechte, verhandeln Tarifverträge und setzen die Interessen unserer Mitglieder politisch durch.
ver.di sein heißt, sich gegenseitig helfen und unterstützen. Aus diesem Engagement der einzelnen Mitglieder zieht ver.di seine Stärke. Und dieses Netzwerk der Vielen bietet für jeden Einzelnen ganz praktische große und kleine Vorteile: im Job und darüber hinaus.
Wir unterstützen Arbeitnehmer/innen dabei, ihre Interessen und Rechte durchzusetzen. Und sollten Sie sich einmal nicht mehr selbst helfen können, vertreten wir Sie gerne ... im Zweifel durch alle Instanzen.
In ver.di organisieren sich Menschen aus über 1000 Berufen, die in unterschiedlichen Lebenssituationen stecken. Sie alle finden in ver.di einen kompetenten Ansprechpartner. Genauso vielfältig ist unser Service. Spezielle Angebote gibt es z.B. für Seniorinnen und Senioren, Selbstständige oder Beamte und Beamtinnen.
Wir bieten exklusiv für Mitglieder eine Vielzahl kostenloser Seminare zu Themen wie Arbeitsrecht, Gesundheitspolitik, soziale Kompetenz, Jugendvertretungen, Gleichberechtigung, Betriebsratsarbeit und vieles mehr.
Versicherungen zu Vorteilskonditionen, Sparen bei Reisen und Einkaufen und weitere Angebote bietet die Mitgliederservice GmbH allen ver.di Mitgliedern.
Auf „meine ver.di“ lassen sich Mitgliedsdaten bearbeiten, die Beitragsquittung und die Mitgliederbescheinigung runter laden und direkt ausdrucken, die Gruppenplattformen zur gemeinsamen Diskussion und zur Arbeit an Dokumenten erreichen und alle Informations-Abos verwalten.