Die Löhne der meisten Arbeitskräfte im Textilsektor von Bangladesch sind bis heute so niedrig, dass sie nur für Lebensumstände in slumähnlichen Vierteln reichen.
Wir Frauen in ver.di unterhalten seit 2014 solidarische und freundschaftliche Kontakte zu unseren Kolleginnen in der Textilindustrie. Mit unserem Projekt „Joly" sammeln wir seither Spenden für viele Jahresgehälter freigestellter Gewerkschaftsorganizerinnen. Das wichtigste Anliegen der Gewerkschaft Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC) und ver.di ist, dass sich Frauen organisieren, denn nur so kann sich wirklich etwas ändern. Internationale Solidarität ist die stärkste Waffe gegen Hass und Hetze, wie sie in Deutschland auch von der AfD verbreitet wird.
In Bangladesch gab es im November und Dezemer 2023 in den Bezirken der Textilfabriken erbitterte Streiks und Straßenblockaden. Die Beschäftigten kämpften für die Erhöhung des Mindestlohns von 10.400 Taka (88,71 Euro) auf 25.000 Taka (213,43 Euro). Trotz brutaler Gewalt und Unterdrückung der Streiks bekam die Regierung die Situation nicht in den Griff. Es gab vier Tote, darunter eine Arbeiterin, drei wurden erschossen und ein Arbeiter in einer bestreikten Fabrik verbrannte.
Im vergangenen Herbst wurden in Bangladesch vier Frauen bei Mindestlohnstreiks erschossen oder besser gesagt: ermordet. Heute zeigen wir, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen, aufeinander aufpassen und einen gemeinsamen Kampf gegen kommerzielle Konzerne und für eine lebenswerte Zukunft führen.
Entsprechend haben wir auch gemeinsame Forderungen mit den Textilarbeiter*innen in Bangladesch:
Gemeinsam sind wir stark! Es lebe die internationale Solidarität!
Liebe Kolleg*innen!
Liebe Gewerkschafter*innen von Garment Workers' Trade Union Centre (GWTUC)!
Wir erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit eurem Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Wir trauern um unsere Kolleg*innen und ihre Familien, die in diesem Streik um Menschenrechte ihr Leben gelassen haben.
Wir fordern die Regierung und vor allem auch die Bekleidungsindustrie auf, einen monatlichen Mindestlohn von 25.000 BDT (jetzt 230 USD bzw. 214 Euro) zu bezahlen!
Wer soll von nur 8.000 BDT (73 USD bzw. 68 Euro) leben, geschweige denn, seine Familie ernähren?! Die Proteste für einen höheren Mindestlohn begannen am 23. Oktober 2023, als bekannt wurde, dass der Lohn ab Dezember auf nur 10.400 BDT pro Monat steigen würde. Obwohl Bangladesch der wichtigste Bekleidungslieferant der Welt ist, erhalten die Beschäftigten der Bekleidungsindustrie weltweit die niedrigsten Löhne.
Fünf Millionen Bekleidungsarbeiter*innen sind eine große Kraft. Wir hoffen, wir haben mit unserem Projekt „Joly“ zur organisierten gewerkschaftlichen Arbeit beigetragen und euren Kampf gestärkt. Wir stehen an eurer Seite! Hoch die internationale Solidarität!
Karin Schönewolf, Vorsitzende des ver.di-Bundesfrauenrats, und Karin Schwendler, Bereichsleiterin Frauen- u. Gleichstellungspolitik, im Namen der ver.di-Frauen
Dear Colleagues!
Dear trade unionists from the Garment Workers' Trade Union Center (GWTUC)!
We declare our full solidarity with your fight for higher wages and better working conditions. We mourn our colleagues and their families who lost their lives in this strike for human rights.
We call on the government and especially the clothing industry to pay a minimum monthly wage of 25,000 BDT (now 230 USD resp. 214 Euro)!
Who should live on just 8,000 BDT (73 USD resp. 68 Euro), let alone feed their family?! Protests for a higher minimum wage began on 23rd of October 2023 when it was announced that the wage would rise to just BDT 10,400 per month from December. Although Bangladesh is the world's largest clothing supplier, garment workers receive the lowest wages in the world.
Five million garment workers are a huge force. We hope that with our “Joly” project we have contributed to organized union work and strengthened your fight. We are at your side! All hail international solidarity!
Karin Schönewolf, Chairwoman of the ver.di-Federal Women's Council, and Karin Schwendler, Head of Women's and Equality Policy, on behalf of the ver.di-women
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