Als Mental Load bezeichnet man die unsichtbare Denkarbeit, die im Alltag anfällt: die Einkaufsliste schreiben, die Freizeitaktivitäten der Kinder im Blick behalten oder Arzttermine vereinbaren. Eine Studie bestätigt nun, dass sich in Paarbeziehungen und Familien überwiegend die Frau um diese Aufgaben kümmert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mental Load in heterosexuellen Beziehungen allein von der Frau getragen wird, liegt bei 60 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die anfallenden Aufgaben vor allem der Mann übernimmt, liegt hingegen bei lediglich 20 Prozent. Wenn Kinder im Haushalt leben, verringert sich diese Möglichkeit sogar noch.
„Die Studie belegt, was wir schon immer gesagt haben“, sagt Alexa Wolfstädter, Referentin im Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik bei ver.di. „Die jetzt vorgelegten Zahlen zeigen, in welch erschreckendem Maß das der Fall ist.“
An dieser Stelle sei auch die Arbeitgeberseite gefragt, eine Betriebskultur zu schaffen, die es Männern ermöglicht und sie ermutigt, solche Aufgaben zu übernehmen.
Männliche Führungskräfte könnten mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass auch Männer die Arbeitszeit reduzieren können, um mehr Zeit für die Familie zu haben.
Häufig sei es immer noch so, dass Männer etwa bei der Elternzeit nur die beiden Partnermonate in Anspruch nehmen. Auch hier muss ein Umdenken stattfinden.
Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung gibt es zum Nachlesen mit weiteren Infos auf verdi.de: Mehr als ein bisschen Haushalt | ver.di-Nachrichten, 16.08.2023
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